Dienstag, Februar 28, 2012

Anita hat einen Vogel

Ihr kennt ja meinen etwas saloppen Spruch aus dem Unterricht: "Eure Bilder, so wie sie aus der Kamera kommen, sehen Scheisse aus."
Vor allem die RAW-Daten sind, verglichen mit den JPG's, schrecklich; und wir sollten ja RAW fotografieren, nicht wahr?  Eure Bilder sehen nicht Scheisse aus was den Bildaufbau, den richtigen Augenblick der Auslösung, die Beherrschung des Lichts usw. angeht. Was aber Tonwerte, Farben, Kontrast, Helligkeit und Schärfe betrifft, braucht ein RAW einfach eine minimale Bearbeitung.

Es geht auch darum, eine gefühlte Emotionalität während der Aufnahmesituation, eine Lichtstimmung usw. besser heraus zu arbeiten, als dies die Kamera - logischerweise - kann. Die Kamera ist bloss eine Maschine; wir sind fühlende und interpretierende Menschen. Dies war schon immer so! Auch im analogen Labor habe ich immer versucht, das Negativ meiner Bildaussage entsprechend zu printen, zu interpretieren.

Anita Peter kam diese Woche mit einem Bild eines Schwans zu mir, mit der Bitte, dies digital zu bearbeiten.


Wichtig ist, dass das Bild in sich stimmt; der Bildaufbau, die Lichtstimmung, der Augenblick der Auslösung sind meiner Meinung nach super! Es ging also nur darum, ganz dezent das Bild "dichter" zu machen.

Anita stellte sich folgendes vor: Das Blau des Eises muss besser rauskommen, gleichzeitig sollen die Orange-Gelbtöne klarer werden, verstärkt werden (Warm-Kaltkontrast); der Gesamtkontrast soll erhöht werden und das Gegenlicht im Federkleid sollte besser spürbar sein.

Und so sieht das Bild nach der Bearbeitung aus:


Es sind nur dezente Änderungen, aber das Detail entscheidet oftmals, ob ein Bild funktioniert oder nicht. Was mir ganz wichtig ist: Die digitale "Laborarbeit" funktioniert auch nur, weil das Ausgangsbild schon sehr gut war!

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