Das Bild entstand während eines Aufenthaltes mit Gitti in Graz im Schlossbergstollen. Dieser Stollen sollte Schutz vor Bombenangriffen im 2. Weltkrieg bieten und kann heute besichtigt werden. Als ich das Bild auf Facebook publizierte, fand es recht guten Anklang. Und hier die Geschichte hinter dem Bild:
Eine durchdachte Lichtführung macht den Stollen sehr ästhetisch und auch Leute, die nicht so gerne unter Tage sind könnten ihren Spass daran haben.
Fotografisch gesehen ist die Lichtmenge jedoch eher spärlich. Ich war mit meiner Canon G11 unterwegs, und in solchen Fällen stelle ich die ISO mal auf 400, wähle das Programm Av und öffne die Blende voll auf 2.8. Die resultierende Belichtungszeit betrug 1 Sekunde. Ich weiss, dass, wenn ich nicht eben 5 Kaffee getrunken habe, ich eine recht ruhige Hand habe wenns ums Fotografieren geht, und so wagte ich mal eine Aufnahme aus freier Hand:
Belichtungszeit 1 Sekunde aus der Hand |
Nun, auf diese Grösse (720 Pixel in der Breite) runtergerechnet gar nicht so schlecht.... die 1:1 Ansicht des Originals zeigt aber doch eine deutliche Verwackelung:
1:1 Auschnittansicht |
Zudem störte mich der rote Feueralarmknopf auf der linken Bildseite. Das Rot war mir einfach zu dominant und lenkt von der Person ab. Ich hatte nun 3 Möglichkeiten: das Bild vergessen, die Kamera irgendwo aufstützen oder - was ich in solchen Fällen immer versuche - die Kamera zu "verreissen".
Ich schaute, dass mein Model - Gitti - sich genau in der Bildmitte befand, löste aus und drehte die Kamera mit der Auslösebewegung etwa 70 Grad im Uhrzeigersinn. Diese Drehbewegung erfolgt recht ruhig; ich hab ja ca. 1 Sekunde Zeit:
Belichtungszeit 0.6 Sekunden |
Und weils so Spass macht hab ich eine 2. Aufnahme gemacht, bei welcher ich die Zentrierung des Models aufhob:
Belichtungszeit 1/2 Sekunden |
Auch nicht schlecht; ich entschied mich jedoch für die erste Aufnahme: die Figur-Grund-Beziehung ist klarer, d.h. das Model hebt sich, da es sich mit dem ganzen Oberkörper mit dem hellen Licht des Ausgangs überschneidet, besser ab. Zudem gefallen mir die Verwischungen des Gesteins und die weissen Lichtreflexe links von der Treppe, welche beim zweiten Bild gänzlich fehlen, beim Bild 1 viel besser.
Der Feueralarmknopf verwischt durch die Bewegungsunschärfe auch schön mit dem Gestein und ist überhaupt nicht mehr störend.
Die Aufnahme war also "im Kasten" (ist doch wirklich einfach, nicht! Versuchts auch mal!) und wir schlenderten weiter durch Graz :-)
Die Bildbearbeitung ist absolut minimalistisch und simpel. Ich hab hier im Cafe Martha bei Gitti keinen Photoshop und behelfe mich mit GIMP. Bild öffnen, Hintergrundebene duplizieren und Im Modus "Überlagern" verrechnen.
Dies erhöht die Farbsättigung und gibt dem Bild mehr Tiefe. Ich mag diesen Verrechnungsmodus bei GIMP sehr; und weils so schön ist, hab ich die Hintergrund-Kopie gleich nochmals dupliziert (der Verrechnungsmodus "Überlagern" wird mitgenommen), hab die Deckkraft dieser Ebene auf 50% reduziert: fertig!
Dann noch das Bild über Bild - Bild skalieren auf 800 Pixel Breite (dies ist die Breite, mit welcher in Facebook die Bilder dargestellt werden) runterrechnen und über Filter - Verbessern - Unscharf maskieren schärfen:
Et voilà, gar nicht sooo schwer, nicht? Das Endergebnis seht ihr beim Postbeginn und ich freue mich, wenn ich bald ähnlich Bilder von Euch sehe!
Danke Gitti, dass Du mir immer so geduldig Model stehst/gehst und sitzt :-) !
Gitti im Stollen, diesmal nicht so verwischt :-) Belichtungszeit 1 Sekunde, Kamera am Boden |
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